WiYou.de – Ausgabe 6/2022

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62022 Foto: goodmanphoto stock.adobe.com Berufe rund ums Essen 9 Auf der Grundlage von Kartoffeln, Obst oder Getreide stellst du als Destillateur alkoholische Getränke her. Dabei bedienst du Anlagen, setzt Auszüge von Aromen aus Kräutern und Drogen an und sicherst die Qualität der Spirituosen. In der Produktentwicklung erfindest du neue Spirituosen. Dauer: 3 Jahre Voraussetzungen: Destillation ist ein chemischer Vorgang, deswegen sind ChemieKenntnisse für diese Ausbildung unerlässlich. Auch Prozentrechnung ist wichtig. Darüber hinaus solltest du gute Geschmacks und Geruchssinne haben. Chancen: Als ausgelernter Destillateur kannst du Weiterbildungen zum Destillateurmeister, Industriemeister für Lebensmittel oder Techniker für Lebensmitteltechnik angehen. Destillateur dann, ob es etwa zu süß ist oder mehr Süße braucht. Die Dokumentation ist dabei sehr wichtig, denn vielleicht entwickeln wir ein Produkt, dass zwar nicht produziert wird, aber in ein paar Jahren soll etwas Ähnliches entwickelt werden. Dann kann man darauf zurückgreifen“, erklärt er. Ein verantwortungsbewusster Umgang beim Verkosten ist dabei extrem wichtig, um keine körperlichen Schäden davon zu tragen. „Wir verkosten nur ganz kleine Mengen. Nur die Zunge wird benetzt und man kann es auch wieder ausspucken, um die Belastung so gering wie möglich zu halten. Da wird auch vom Unternehmen sehr stark darauf geachtet“, betont der 23Jährige. Felix wollte zuerst Chemielaborant werden. Sehr passend, denn in der Produktentwicklung ist er im Labor tätig. Ein Grund, warum er dann doch Destillateur geworden ist, ist sein Opa. „Er hat früher in einer Traditionsbrennerei in Eisenach gearbeitet. Daher hatte ich schon viel vom Beruf des Brenners gehört. Ich habe bei Nordbrand ein Praktikum gemacht und das hat mir gefallen. Außerdem trete ich als Destillateur in die Fußstapfen meines Opas und setze sozusagen die Familientradition fort. Das war ein zusätzlicher Ansporn“, erzählt er begeistert. Dorothea ist übrigens auch mithilfe ihrer Familie zu ihrem Traumberuf gekommen: Gemeinsam mit ihrem Papa hatte sie überlegt, in welchen Schulfächern sie gut ist und was sie mal werden möchte – bei einem gemeinschaftlichen Eierlikör. Ihr Papa habe dann gesagt: ‚Wie wär’s mit Nordbrand?‘. So ist sie auf den Destillateur gekommen. Ein Praktikum hat sie überzeugt. Jetzt in der Spirituosenherstellung mischt sie Alkohol, Wasser, Zucker und Aromen in großen Edelstahltanks, stellt die Ventile ein und berechnet die Rezeptur. „Ich kann aber nicht einfach das herstellen, worauf ich Lust und Laune habe, sondern richte mich nach den Plänen“, sagt sie. (sa)

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