WiYou.de – Ausgabe 6/2022

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62022 Foto: Sandra Böhm Handel & Logistik 20 Von After-Shave bis Zinktabletten Drogist (m/w/d) Wer eine leichte Erkältung hat und auf der Suche nach Mitteln zur Linderung oder Vorbeugung ist, kann auch in einem Drogeriemarkt fündig werden. Dort werden neben Kosmetik und anderen Produkten auch freiverkäufliche Arzneimittel angeboten. Aus diesem Grund nimmt die Gesundheitslehre im Berufsschulunterricht von Drogisten einen großen Anteil ein. Sie lernen dabei das Sortiment an freiverkäuflichen Arzneimitteln kennen und behandeln Arzneipflanzen, tierische Drogen und chemische Substanzen. Schließlich sollen sie die Kunden im Geschäft bezüglich der Inhalts und Wirkstoffe beraten und die Anwendung der Präparate fachkundig erläutern können. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch das Fachrecht, in dem die angehenden Drogisten über die Bedeutung des Arzneimittelgesetzes sowie den Handel mit freiverkäuflichen Arzneimitteln, Gefahrstoffen und Lebensmitteln unterrichtet werden. In diesem Zusammenhang erwerben die Auszubildenden auch ihren Sachkenntnisnachweis, der es ihnen erlaubt, solche Produkte zu verkaufen. „Ohne diesen Nachweis dürfen die Arzneimittel in einer Drogerie oder Supermarkt nicht verkauft werden. Mindestens einer in der Filiale muss diesen Nachweis haben“, erläutert Laura. „Wir lernen beispielsweise auch, woran wir bestimmte Krankheitsbilder erkennen und wie man sie behandelt. Die Inhaltsstoffe zu kennen, ist auch bei den HautpflegeProdukten wichtig, um herauszufinden, ob ein Produkt zum Kunden passt.“ Gerade da man als Drogist mit Kosmetik und pharmazeutischen Produkten zu tun hat, hat Laura sich letztendlich für diesen Beruf begeistert: „Ich habe nach meinem Abi ein Jahr Pause gemacht und in einer C&AFiliale gearbeitet. Das hat mir zwar Spaß gemacht, aber nur als Kauffrau im Einzelhandel zu arbeiten, wollte ich nicht.“ Ein Interessencheck hat sie auf den Beruf Drogist aufmerksam gemacht. „Erst wusste ich gar nicht, was das ist. Wir kennen zwar alle Drogerien, aber vom Drogisten hat man noch nicht so oft gehört.“ Zu ihrer Tätigkeit gehören auch die klassischen Aufgaben im Einzelhandel: Beratungen von Kunden, Verräumen von Waren, Umräumen von Filialen und das Kassieren. Darüber hinaus kann sich die Auszubildende im zweiten Lehrjahr beim Dekorieren der Thementische je nach Jahreszeit oder Erkältungssaison kreativ ausleben. Sie betreut auch die FotoStation und erklärt den Kunden die Technik. Hierzu gehört es auch, dass sie Fotoleinwände spannt und Fotos auf Tassen backt. Wenn zu verkaufsoffenen Sonntagen besondere Aktionen wie Kinderschminken angeboten werden, ist die Auszubildende ebenfalls mit am Start. „Wir haben auch MakeupKurse, um uns dahingehend weiterzubilden“, sagt Laura. Auch in der Berufsschule gibt es Kosmetikunterricht, in dem sie die richtigen Schminktechniken lernt. „Ammeisten Spaß macht es mir, die Kunden glücklich zu machen. Spannend finde ich auch, dass wir immer ein paar private Informationen über sie bekommen. Daran merkt man, dass sie uns vertrauen“, schwärmt die 21Jährige. „Klar gibt es auch negative Erfahrungen mit Kunden, aber ein toller Kunde wiegt das wieder auf!“ (sa) „Nein, auch wenn viele das immer denken: In meinem Beruf habe ich nichts mit illegalen Drogen zu tun – maximal mit Heilpflanzen“, erklärt Laura. Die Bezeichnung „Drogist“ kommt aber tatsächlich vomWort „Droge“, das aber nur ein alter Begriff für Arzneimittel ist. Die 21Jährige absolviert ihre Ausbildung zur Drogistin im DM Drogerie Markt am Anger in Erfurt. Vereinfacht gesagt, bildet ihr Beruf die Schnittstelle zwischen der Pharmazeutischtechnischen Assistentin und der Kauffrau im Einzelhandel. Drogisten arbeiten meist in Drogeriemärkten und beraten Kunden zum Sortiment wie Kosmetik, Körperpflege und Fotografieprodukten und freiverkäuflichen Arzneimitteln. Sie wirken auch in der Warenpräsentation und im Lager mit. Dauer: 3 Jahre Voraussetzungen: Wegen der Arbeit mit chemischen und pflanzlichen Materialien solltest du Spaß an Chemie und Biologie haben. Wichtig ist auch ein guter Umgang mit Menschen, da du viel im Austausch mit Kunden stehst. Dafür solltest du auch gut deutsch sprechen. Chancen: Mit der Weiterbildung zum Fachwirt im Handel kannst du Filialleiter werden. Wenn du dein Wissen auf apothekenpflichtige Arzneimittel erweitern möchtest und dein (Fach) Abitur abgelegt hast, kannst du Pharmazie studieren.

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