WiYou.de – Ausgabe 6/2022

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62022 Foto: EGV, Sandra Böhm Handel & Logistik 16 Die bringen’s Die gesamte Lebensmittelindustrie würde nicht ohne die Logistik funktionieren. Die Logistiker verknüpfen die Produzenten mit den Kunden, liefern fertige Ware sowie Rohstoffe und sind die Experten auf den Straßen oder im Lager. Berufskraftfahrer und Fachkräfte für Lagerlogistik stehen dabei im Fokus. Die Berufe verbindet, dass die Auszubildenden spezielle Führerscheine während der Ausbildung absolvieren müssen. Leon ist BerufskraftfahrerAzubi beim LebensmittelGroßhändel EGV in St. Gangloff. „Ich wollte wirklich schon immer Lkw fahren. Es gab nie etwas anderes“, sagt der 21Jährige. Eine Voraussetzung für den Beruf – zumindest bei einem LebensmittelGroßhändler wie bei Leon – ist die Bereitschaft, früh aufzustehen. Um 3 Uhr verlässt er den Hof. „In der Nacht, wenn noch alles frei ist, dann kannst du einfach düsen!“, schwärmt er. Dann liefert er die Ware aus und entlädt seinen 40Tonner, bis er gegen Mittag wieder auf den Hof rollt. „Jeder Tag ist dabei unterschiedlich. Mal geht es nach Suhl, mal nach Halle: Überall in Thüringen, Sachsen und SachsenAnhalt bin ich unterwegs.“ Sobald die Route steht, rollt Leon los – und das im Zeitalter von Google Maps und anderen Apps ganz Old School: „Ich persönlich fahre ohne Navi“, erzählt er. Es gebe keine Navigationsapps oder Geräte speziell für Lkw. Wer dann stur nach Ansage fährt, kann eine böse Überraschung erleben, wenn im Streckenverlauf eine Straße zu schmal oder eine Brücke zu niedrig ist. Leon erklärt: „Deswegen muss man auch schnell Schilder lesen können. Der Ort steht auf dem Lieferschein und in der Stadt sind ja die Krankenhäuser, BundeswehrStandorte und Pflegeheime, die ich anfahre, immer ausgeschildert. Wenn ich dort angekommen bin, muss ich eh immer fragen, wo die Warenannahme ist. Das sagt einem Google Maps ja auch nicht.“ (sa) Berufs- kraftfahrer (m/w/d) Fach- kraft für Lagerlogistik (m/w/d) Ali ist im Logistikzentrum der Hermes Fulfilment GmbH in Ohrdruf gerade mitten in seiner Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. In seiner Ausbildung durchläuft der 22Jährige alle Abteilungen – vom Wareneingang bis zum Warenausgang und der Retoure. „Es wird versucht, dass wir den Weg der Ware von vorne bis hinten mitmachen“, erklärt er. Dafür arbeiten sie in jeder Abteilung für rund drei Monate mit. Inzwischen ist Ali im zweiten Lehrjahr und konnte schon Einblicke in verschiedene Bereiche gewinnen. Mit verschiedenen Fahrzeugen fahren er und seine Kollegen durch die Regale der großen Lagerhalle und sammeln die Artikel ein. Für die verschiedenen Flurförderzeuge absolviert Ali die entsprechenden Führerscheine – von der recht einfach zu erlernenden Ameise über den Frontstapler bis zum Schubmaststapler. Wie ein Teleskop kann bei Letztgenanntem die Transportgabel bis zu zehn Meter hoch ausgefahren werden, damit Ali auch die Ware im obersten Fach des Hochregallagers erreicht. Den Schein dafür macht Ali gerade. Dadurch, dass dieser Stapler eine solche Höhe erreicht, ist er einer der am schwierigsten zu beherrschenden Geräte und benötigt viele Praxisstunden. Aber: „Es macht Spaß, das zu lernen“, versichert Ali. „Auf dem Schubmaststapler: da sehe ich mich drauf! Das will ich lernen und können.“ (sa) Dauer: 3 Jahre Voraussetzungen: PkwFührerschein, technisches Verständnis guter Orientierungssinn Dauer: 3 Jahre Voraussetzungen: körperliche Fitness, Organisationstalent

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